5. Dezember 2025
v1: Wie findet der Mittelstand den richtigen PIM-Anbieter?
PIM-Anbieter für den Mittelstand | Ein praxisnaher Leitfaden

v1: Wie findet der Mittelstand den richtigen PIM-Anbieter?
PIM-Anbieter für den Mittelstand | Ein praxisnaher Leitfaden
Warum die Wahl des PIM-Anbieters für den Mittelstand so entscheidend ist
In mittelständischen B2B-Unternehmen pulsiert das Herz der deutschen Wirtschaft. Hier werden täglich komplexe Entscheidungen getroffen, innovative Produkte entwickelt und globale Märkte erobert. Doch hinter den Kulissen kämpfen viele dieser agilen Kraftpakete mit einer stillen, aber hartnäckigen Herausforderung, dem schleichenden Chaos der Produktdaten. Es beginnt oft harmlos mit einer Excel-Tabelle für die neuen Artikel. Bald kommt eine zweite für technische Spezifikationen hinzu, eine dritte für Marketingtexte und unzählige Ordner mit Bildern, Zertifikaten und Datenblättern. Bevor du dich versiehst, ist ein undurchdringliches Dickicht aus Datensilos entstanden, das wertvolle Zeit frisst, teure Fehler verursacht und das Wachstum bremst. Wenn du das kennst, dann weißt du wahrscheinlich schon, dass ein Product Information Management System, kurz PIM, die Lösung ist.
Die eigentliche Herausforderung beginnt jedoch erst nach dieser Erkenntnis. Der Markt für PIM-Systeme ist riesig, unübersichtlich und oft auf die Bedürfnisse von Großkonzernen ausgerichtet. Die Versprechen sind vollmundig, die Funktionslisten endlos und die Preismodelle so komplex wie die Systeme selbst. Wie sollst du als mittelständisches Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen und einem pragmatischen Budget hier die richtige Wahl treffen? Wie trennst du echtes Potenzial von leerem Marketing-Gerede? Dieser Artikel ist dein praxisnaher Leitfaden. Wir führen dich durch den Dschungel der PIM-Anbieter und geben dir ein klares Bewertungssystem an die Hand, das speziell auf die Realitäten des B2B-Mittelstands zugeschnitten ist. Wir vergleichen nicht nur Funktionen, sondern Geschäftsmodelle, Philosophien und die entscheidende Frage, welcher Partner dich auf deinem Wachstumsweg wirklich unterstützt.
Die Wahl des richtigen PIM-Anbieters hängt von den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstands ab, wobei Faktoren wie Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit ohne großes IT-Team und transparente Kosten wichtiger sind als ein reiner Funktionsumfang. Anbieter wie Akeneo, Pimcore und Plytix bieten unterschiedliche Modelle, während spezialisierte Lösungen wie entitys gezielt für die pragmatischen Anforderungen mittelständischer B2B-Unternehmen entwickelt wurden.
Die unsichtbaren Hürden: Was PIM-Systeme für den Mittelstand wirklich leisten müssen
Bevor wir uns verschiedene Anbieter ansehen, müssen wir einen Schritt zurücktreten und verstehen, was ein PIM-System im Kontext des Mittelstands wirklich leisten muss. Die allgemeinen Vorteile wie die zentrale Datenhaltung sind bekannt. Doch die wahren Herausforderungen, die über Erfolg oder Misserfolg eines PIM-Projekts entscheiden, liegen tiefer. Sie sind oft unsichtbar, bis es zu spät ist.
Die Herausforderung begrenzter IT-Ressourcen
In Großkonzernen gibt es spezialisierte Abteilungen für fast jede Aufgabe. Es gibt Datenarchitekten, Systemintegratoren und ein Heer von IT-Spezialisten. Im Mittelstand sieht die Realität anders aus. Hier ist die IT-Abteilung oft klein und vielbeschäftigt, und die Verantwortung für Produktdaten liegt häufig bei den Produktmanagern, dem Marketing oder dem E-Commerce-Team. Diese Mitarbeiter sind Experten für ihre Produkte, nicht für komplexe Software-Konfigurationen.
Ein PIM-System, das für seine Nutzung und Anpassung ein tiefes technisches Verständnis oder gar Programmierkenntnisse erfordert, ist für solche Teams eine Belastung und keine Hilfe. Die Forderung ist daher klar, ein mittelstandsfreundliches PIM muss eine intuitive Benutzeroberfläche bieten, die es Fachexperten ermöglicht, Datenmodelle anzupassen, neue Attribute anzulegen oder Exportkanäle zu konfigurieren. Die Kontrolle über die Produktdaten muss in den Händen derer liegen, die sie am besten kennen, und darf nicht zu einem permanenten Ticket an die IT-Abteilung oder einen externen Dienstleister werden. Es geht um echte Autonomie und die Fähigkeit, schnell und flexibel auf neue Marktanforderungen zu reagieren, ohne auf technische Unterstützung warten zu müssen.
Die Herausforderung von Komplexität und Skalierbarkeit
Der Mittelstand ist dynamisch. Ein Unternehmen, das heute erfolgreich den DACH-Markt bedient, plant vielleicht schon morgen die Expansion nach Europa oder Übersee. Das Produktportfolio wächst, neue Vertriebskanäle wie spezialisierte Online-Marktplätze kommen hinzu und die Anforderungen an die Produktdaten steigen exponentiell. Ein PIM-System muss diesen Weg nicht nur mitgehen, sondern ihn aktiv unterstützen.
Skalierbarkeit bedeutet in diesem Kontext mehr als nur die Fähigkeit, mehr Produkte zu verwalten. Es bedeutet, mühelos neue Sprachen und Währungen hinzufügen zu können. Es bedeutet, komplexe, kanalspezifische Datenanforderungen abbilden zu können, ohne das gesamte System neu aufsetzen zu müssen. Ein PIM, das bei der Einführung neuer Produktlinien oder dem Betreten eines neuen Marktes eine teure und zeitaufwändige Neuimplementierung erfordert, wird schnell von einem strategischen Vorteil zu einer Fessel. Die Architektur des Systems muss von Grund auf darauf ausgelegt sein, mit dem Unternehmen zu wachsen, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben und dabei die Komplexität im Hintergrund zu bewältigen, sodass die Anwender sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.
Die Falle der Total Cost of Ownership
Die offensichtlichen Kosten eines PIM-Systems, wie die monatlichen oder jährlichen Lizenzgebühren, sind nur die Spitze des Eisbergs. Die wahren Kosten, die Total Cost of Ownership (TCO), liegen oft im Verborgenen und können ein ursprünglich attraktiv erscheinendes Angebot schnell zu einem finanziellen Albtraum machen. Gerade der Mittelstand, der mit spitzen Bleistift rechnet, muss hier genau hinsehen.
Zu den versteckten Kosten gehören teure Implementierungspartner, ohne die das System nicht aufgesetzt werden kann. Hinzu kommen Gebühren für Hosting, Wartung und regelmäßige Sicherheitsupdates, die bei manchen Modellen separat berechnet werden. Besonders kostspielig können nachträgliche Anpassungen oder die Anbindung neuer Systeme werden, wenn dafür teure Entwicklerstunden bei einem Dienstleister eingekauft werden müssen. Ein transparentes Preismodell ist daher für den Mittelstand kein "Nice-to-have", sondern eine absolute Notwendigkeit. Es braucht klare, planbare Kosten, die alle Aspekte des Betriebs abdecken. Ein Anbieter, der seine Preise offenlegt und ein All-inclusive-Modell anbietet, zeigt, dass er die Bedürfnisse seines mittelständischen Kundenstamms versteht und eine langfristige, faire Partnerschaft anstrebt.
Die Notwendigkeit einer Partnerschaft auf Augenhöhe
Stell dir vor, du bist ein mittelständischer Maschinenbauer und hast dich für einen PIM-Anbieter entschieden, dessen Kundenliste von globalen Automobilkonzernen dominiert wird. Wenn du ein Problem hast oder einen Wunsch für eine neue Funktion, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Anfrage Priorität hat? Für viele Enterprise-Anbieter sind mittelständische Kunden oft nur eine Randnotiz. Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen finden in der Produkt-Roadmap kaum Beachtung, und der Support ist auf die komplexen, aber oft anders gelagerten Probleme der Großkunden ausgerichtet.
Für den Mittelstand ist die Wahl eines PIM-Systems daher nicht nur eine Software-Entscheidung, sondern die Wahl eines strategischen Partners. Es braucht einen Anbieter, der den Mittelstand als seine Kernzielgruppe versteht, dessen Sprache spricht und dessen Probleme aus eigener Erfahrung kennt. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe bedeutet, einen direkten Draht zum Support zu haben, bei der Weiterentwicklung des Produkts Gehör zu finden und das Gefühl zu haben, dass der Erfolg des eigenen Unternehmens dem Anbieter wirklich am Herzen liegt. Es ist die Gewissheit, nicht nur eine Nummer im System zu sein, sondern ein geschätzter Kunde, dessen Feedback zählt.
Der Bewertungsrahmen Klare Kriterien für deine PIM-Auswahl
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, benötigst du einen klaren und objektiven Bewertungsrahmen. Anstatt dich von langen Funktionslisten blenden zu lassen, konzentrieren wir uns auf die strategischen Aspekte, die für den Mittelstand wirklich den Unterschied machen. Diese Kriterien helfen dir, die verschiedenen Angebote zu strukturieren und eine Wahl zu treffen, die auch in Zukunft noch die richtige ist.
Cloud-Native versus Open-Source versus On-Premise
Das Betriebsmodell eines PIM-Systems hat weitreichende Konsequenzen für Kosten, Flexibilität und den internen Aufwand. On-Premise-Lösungen, bei denen die Software auf den eigenen Servern des Unternehmens installiert wird, bieten maximale Kontrolle, erfordern aber auch eine starke IT-Infrastruktur und entsprechendes Fachpersonal für Wartung, Sicherheit und Updates. Dieses Modell ist für die meisten mittelständischen Unternehmen heute zu starr und zu aufwendig.
Die relevantere Entscheidung findet zwischen Open-Source und cloud-nativen SaaS-Lösungen (Software-as-a-Service) statt. Open-Source-Systeme locken mit dem Versprechen, kostenlos zu sein, da keine Lizenzgebühren anfallen. Doch dieser Vorteil ist oft trügerisch. Die Kosten verlagern sich auf die Implementierung, Anpassung, das Hosting und den Support, die in der Regel von spezialisierten Agenturen übernommen werden müssen. Das schafft eine neue Abhängigkeit und oft unvorhersehbare Kosten.
Cloud-native SaaS-Lösungen bieten hier einen transparenteren Ansatz. Das System wird vom Anbieter in der Cloud gehostet und gewartet. Sicherheit, Updates und Skalierbarkeit sind im Service inbegriffen. Für den Mittelstand bedeutet dies eine enorme Entlastung der eigenen IT und klare, kalkulierbare monatliche oder jährliche Kosten. Die Flexibilität, schnell auf neue Anforderungen reagieren zu können, ohne sich um die darunterliegende Infrastruktur kümmern zu müssen, ist ein unschätzbarer Vorteil in einem dynamischen Marktumfeld.
Flexibilität in der Datenmodellierung
Deine Produkte sind einzigartig, und deine Datenstrukturen sind es auch. Ein gutes PIM-System zwingt dich nicht in ein starres Korsett, sondern passt sich flexibel an deine Bedürfnisse an. Die Fähigkeit zur einfachen und intuitiven Datenmodellierung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal. Kannst du selbst neue Attribute erstellen? Kannst du komplexe Produktbeziehungen, wie Ersatzteile oder Zubehör, einfach abbilden? Wie aufwendig ist es, eine neue Produktkategorie mit spezifischen Eigenschaften anzulegen?
Ein System, das für solche Anpassungen einen Entwickler oder teure Beraterstunden benötigt, raubt dir die Agilität. Suche nach einer Lösung, die es deinen Produktmanagern und Datenexperten ermöglicht, das Datenmodell eigenständig und ohne Code zu pflegen und zu erweitern. Eine grafische Benutzeroberfläche zur Verwaltung von Attributen, Kategorien und Familien ist hier der Goldstandard. Diese Flexibilität stellt sicher, dass dein PIM auch in fünf Jahren noch zu deinem Sortiment passt, egal wie sich dieses entwickelt.
Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz im Team
Die beste Software ist nutzlos, wenn sie niemand bedienen will. Die erfolgreiche Einführung eines PIM-Systems steht und fällt mit der Akzeptanz im Team. Wenn die Mitarbeiter das System als kompliziert, langsam und umständlich empfinden, werden sie schnell wieder zu ihren alten Excel-Tabellen zurückkehren. Die Benutzeroberfläche muss daher klar, aufgeräumt und auf die Arbeitsabläufe der Anwender zugeschnitten sein.
Wie einfach ist es, Produkte zu finden und zu bearbeiten? Gibt es Massenbearbeitungsfunktionen, um effizient Änderungen an vielen Produkten gleichzeitig durchzuführen? Wie übersichtlich werden Datenqualitätsprüfungen dargestellt? Beziehe deine zukünftigen Anwender frühzeitig in den Auswahlprozess ein. Eine Live-Demo ist unerlässlich, um ein Gefühl für das System zu bekommen. Eine moderne, intuitive und reaktionsschnelle Oberfläche ist kein Luxus, sondern eine Investition in die Produktivität und Zufriedenheit deines Teams.
Integrationsfähigkeit in die Systemlandschaft
Ein PIM-System ist keine Insel. Es entfaltet seinen wahren Wert erst, wenn es nahtlos mit deiner bestehenden IT-Landschaft kommuniziert. Die wichtigste Verbindung ist in der Regel die zum ERP-System, das oft die kaufmännischen Stammdaten führt. Darüber hinaus muss das PIM Daten an den Onlineshop, an Online-Marktplätze, an Print-Kataloge oder an Kunden und Partner liefern können.
Prüfe genau, wie integrationsfreundlich ein Anbieter ist. Bietet er moderne APIs (Schnittstellen), die eine flexible Anbindung ermöglichen? Gibt es Standardkonnektoren für gängige Shopsysteme wie Shopify, Shopware oder Magento? Unterstützt das System wichtige B2B-Austauschformate wie BMEcat oder ECLASS? Eine offene und gut dokumentierte API ist ein Zeichen für ein modernes System und gibt dir die Freiheit, auch in Zukunft neue Kanäle und Systeme anzubinden, ohne vom Anbieter abhängig zu sein.
Transparenz bei Kosten und Support
Wie bereits erwähnt, ist die TCO ein entscheidender Faktor. Ein seriöser Anbieter für den Mittelstand wird seine Preisstruktur so transparent wie möglich gestalten. Frage gezielt nach allen potenziellen Kosten. Was ist in der monatlichen Gebühr enthalten? Gibt es Limits bei der Anzahl der Produkte, Benutzer oder dem Speicherplatz, deren Überschreitung zusätzliche Kosten verursacht? Wie werden Implementierung und Onboarding berechnet?
Genauso wichtig ist das Supportmodell. Welcher Service-Level wird garantiert? Hast du direkten Zugang zu kompetenten Ansprechpartnern, die deine Sprache sprechen und dein Geschäftsmodell verstehen? Oder landest du in einem anonymen Callcenter? Ein klar definiertes Service Level Agreement (SLA) und positive Kundenreferenzen über die Qualität des Supports sind hier unverzichtbare Entscheidungshilfen. Eine faire und transparente Preis- und Supportpolitik ist das Fundament für eine langfristige und erfolgreiche Partnerschaft.
Die PIM-Anbieter im direkten Vergleich für den B2B-Mittelstand
Ausgestattet mit unserem Bewertungsrahmen, nehmen wir nun einige der bekanntesten PIM-Anbieter unter die Lupe. Wir analysieren sie gezielt aus der Perspektive eines mittelständischen B2B-Unternehmens und bewerten sie anhand der zuvor definierten Kriterien. Dies ist keine vollständige Marktübersicht, sondern eine Einordnung, die dir helfen soll, die grundlegenden Philosophien und Ausrichtungen der Systeme zu verstehen.
Akeneo: Der benutzerfreundliche SaaS-Spezialist
Akeneo hat sich einen Namen gemacht mit einer sehr aufgeräumten und intuitiven Benutzeroberfläche. Das System wird als reine SaaS-Lösung angeboten und zielt darauf ab, die Komplexität für den Anwender zu reduzieren. Für Teams, die Wert auf eine einfache Bedienung legen und schnell starten möchten, ist dieser Ansatz sehr attraktiv. Akeneo bietet verschiedene Editionen an, darunter eine kostenlose Community Edition. Für den Mittelstand ist hier jedoch Vorsicht geboten. Die Community Edition ist in ihrem Funktionsumfang stark eingeschränkt und wichtige Features für die Automatisierung und Datenqualität sind erst in den teureren Enterprise-Versionen enthalten. Die Kostenstruktur kann dadurch weniger transparent werden, als es zunächst scheint. Während die Benutzerfreundlichkeit ein klares Plus ist, muss genau geprüft werden, ob die benötigten Funktionen im gewählten Paket enthalten sind und ob die Preisgestaltung mit dem Wachstum des Unternehmens mithalten kann.
Pimcore: Die mächtige Open-Source-Plattform
Pimcore ist weit mehr als nur ein PIM-System. Es ist eine umfassende Open-Source-Plattform, die auch Module für Digital Asset Management (DAM), Master Data Management (MDM) und E-Commerce enthält. Diese Flexibilität ist die größte Stärke, aber auch die größte Herausforderung von Pimcore. Für Unternehmen, die über eine starke interne IT-Abteilung oder das Budget für eine spezialisierte Pimcore-Agentur verfügen, bietet die Plattform schier unbegrenzte Möglichkeiten zur Anpassung. Man kann das System exakt auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden. Für den typischen Mittelständler ohne dediziertes Entwicklerteam kann dieser Ansatz jedoch schnell zu einer Überforderung führen. Die Verantwortung für Hosting, Wartung, Sicherheit und Updates liegt vollständig beim Unternehmen selbst. Die anfängliche Kostenersparnis durch den Wegfall von Lizenzgebühren kann durch hohe Dienstleisterkosten für Implementierung und laufenden Betrieb schnell aufgezehrt werden. Pimcore ist eine exzellente Wahl für technisch versierte Unternehmen mit hohem Individualisierungsbedarf, aber ein riskantes Unterfangen für all jene, die eine pragmatische "Out-of-the-box"-Lösung suchen.
Plytix: Die einfache Lösung für den Einstieg
Plytix positioniert sich klar als PIM für kleine und mittlere Unternehmen, oft mit einem Fokus auf den B2C-E-Commerce. Der Slogan "von Content-Leuten für Content-Leute" unterstreicht den Anspruch, besonders einfach und ohne technisches Fachwissen bedienbar zu sein. Für Unternehmen, die den ersten Schritt weg von Excel-Tabellen machen und ihre Produktdaten für einige wenige Online-Kanäle zentralisieren möchten, kann Plytix eine kostengünstige und schnelle Lösung sein. Die Stärke liegt in der Einfachheit. Für den komplexeren B2B-Mittelstand kann diese Einfachheit jedoch schnell zur Einschränkung werden. Die Möglichkeiten zur Abbildung komplexer Datenmodelle, die Unterstützung für branchenspezifische Standards wie BMEcat oder ECLASS und die tiefgreifenden Integrationsfähigkeiten sind oft nicht mit denen von reiferen B2B-Systemen vergleichbar. Plytix ist ein valider Einstiegspunkt, aber Unternehmen mit Wachstumsambitionen und komplexen Sortimenten sollten genau prüfen, ob das System langfristig ihren Anforderungen gewachsen ist.
Contentserv: Der traditionelle Alleskönner
Contentserv ist ein etablierter Anbieter auf dem Markt und bietet eine sehr breite "Product Experience Cloud", die PIM, DAM und MDM umfasst. Der Funktionsumfang ist enorm, und das System kann nahezu jede Anforderung abbilden. Diese Stärke ist jedoch auch eine potenzielle Schwäche. Die schiere Menge an Modulen und Konfigurationsmöglichkeiten kann die Plattform für mittelständische Teams sehr komplex und unübersichtlich machen. Nutzer berichten teilweise von einer steilen Lernkurve und einer Architektur, die nicht mehr den modernsten technologischen Standards entspricht. Für große Unternehmen mit heterogenen Anforderungen und dem entsprechenden Budget für Beratung und Schulung kann Contentserv eine passende Lösung sein. Der Mittelstand läuft jedoch Gefahr, für eine Fülle von Funktionen zu bezahlen, die er niemals benötigt, und sich gleichzeitig mit einer Komplexität zu belasten, die die tägliche Arbeit erschwert statt erleichtert.
entitys: Der Spezialist für den B2B-Mittelstand mit Praxis-DNA
Wir bei entitys haben unsere Nische nicht nur definiert, sondern unser System wurde aus den realen Bedürfnissen des B2B-Mittelstands in der DACH-Region geboren. Unsere gesamte Plattform ist eine direkte Antwort auf die pragmatischen Anforderungen, die in mittelständischen Unternehmen an der Tagesordnung sind. Als moderne cloud-native SaaS-Lösung liefern wir genau das, was am meisten fehlt, nämlich Planbarkeit und Kontrolle. Unsere Kosten sind transparent und kalkulierbar, ohne versteckte Gebühren für Hosting, Wartung oder Standard-Support. Doch unsere wahre Stärke liegt in der konsequenten Umsetzung von drei Kernprinzipien, die direkt die typischen Schmerzpunkte des Mittelstands adressieren.
Erstens, die Maxime der vollständigen Kontrolle durch den Fachanwender. Die Datenmodellierung in entitys ist bewusst so gestaltet, dass Produktmanager und Marketing-Teams sie ohne IT-Support oder Programmierkenntnisse selbst anpassen können. Neue Attribute für eine Produktlinie anlegen, eine neue Klassifikation für einen Exportkanal erstellen oder die Struktur von Varianten ändern, all das geschieht in einer intuitiven, grafischen Oberfläche. Diese Autonomie ist ein entscheidender Faktor für die Agilität. Anstatt wochenlang auf die Umsetzung durch externe Dienstleister zu warten, können deine Teams in Minuten auf neue Anforderungen reagieren.
Zweitens, die Philosophie der direkten Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir bei entitys verzichten bewusst auf ein undurchsichtiges Netzwerk von Implementierungspartnern. Das Onboarding und die Ersteinrichtung werden direkt von unserem Herstellerteam durchgeführt. Das bedeutet, du sprichst von Tag eins an mit den Experten, die das System entwickelt haben. Dieser direkte Draht stellt sicher, dass deine Prozesse und Daten von Anfang an optimal in unserem System abgebildet werden und verhindert die typischen Kommunikationsverluste und überhöhten Kosten, die bei Subunternehmer-Modellen entstehen.
Drittens, ein kompromissloser Fokus auf B2B-Prozesse. Während viele andere Systeme versuchen, B2C und B2B gleichermaßen abzudecken, konzentrieren wir uns bei entitys auf die oft komplexeren Anforderungen des B2B-Handels. Das zeigt sich in nativen Funktionen wie der einfachen Anbindung von Lieferantendaten über flexible Import-Schnittstellen oder der Unterstützung von Branchenstandards wie BMEcat und ECLASS, die für den Handel mit technischen Produkten unerlässlich sind. Unsere Benutzeroberfläche ist darauf optimiert, auch bei zehntausenden von SKUs und hunderten von Attributen effiziente Massenbearbeitungen und Qualitätsprüfungen zu ermöglichen.
Dieser dreifache Fokus macht entitys zu mehr als nur einer Alternative. Es ist unsere bewusste Entscheidung für ein System, das speziell dafür gebaut wurde, mittelständischen B2B-Unternehmen die Kontrolle zurückzugeben und sie für zukünftiges Wachstum zu rüsten, ohne sie mit der Komplexität, den versteckten Kosten und der mangelnden Kundennähe von generischen Enterprise-Systemen zu belasten.
Zusammenfassung und Entscheidungshilfe Welcher PIM-Typ bist du
Die Wahl des richtigen PIM-Anbieters ist keine Frage von "gut" oder "schlecht", sondern von "passend" oder "unpassend". Jede der vorgestellten Lösungen hat ihre Berechtigung für ein bestimmtes Szenario. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Erkenntnisse in einer Übersicht zusammengefasst und typische Profile erstellt.
Kriterium | entitys | Akeneo | Pimcore | Plytix | Contentserv |
|---|---|---|---|---|---|
Betriebsmodell | SaaS | SaaS | Open Source | SaaS | SaaS / On Premise |
Zielgruppe | B2B Mittelstand in der DACH Region | E Commerce und Retail | Unternehmen mit hohem Entwickler Know how | Kleine und mittlere Unternehmen oft B2C | Enterprise und Konzerne |
Stärke | Kontrolle für Fachanwender, direkte Partnerschaft, B2B Fokus | Benutzerfreundlichkeit | Extreme Flexibilität und kostenlos | Einfachheit und schneller Start | Enormer Funktionsumfang |
Herausforderung | Klare Spezialisierung auf eine Zielgruppe | Begrenzte Community Edition und Preispakete | Hoher Implementierungsaufwand und TCO | Begrenzte Skalierbarkeit für B2B | Hohe Komplexität und steile Lernkurve |
Ideal für... | Mittelstand, der Kontrolle, Transparenz und Wachstum will | Teams, die eine intuitive UI priorisieren | Technisch versierte Teams mit Agentur | Den ersten Schritt weg von Excel | Konzerne mit heterogenen Anforderungen |
Du bist ein guter Kandidat für Pimcore, wenn... du über ein starkes internes IT-Team oder ein festes Budget für eine spezialisierte Agentur verfügst und eine bis ins letzte Detail individualisierte Plattform aufbauen möchtest. Du scheust die Verantwortung für Hosting und Wartung nicht und siehst die Open-Source-Flexibilität als entscheidenden Vorteil.
Du solltest Plytix in Betracht ziehen, wenn... du ein kleineres Unternehmen bist, deine Produktkomplexität überschaubar ist und du hauptsächlich eine zentrale Anlaufstelle für deine E-Commerce-Daten benötigst. Dein Fokus liegt auf einem schnellen, einfachen und kostengünstigen Start.
Akeneo könnte zu dir passen, wenn... dein Hauptaugenmerk auf einer sehr modernen und einfachen Benutzeroberfläche für dein Marketing- und E-Commerce-Team liegt. Du bist bereit, in die kommerziellen Editionen zu investieren, um die volle Funktionalität zu erhalten.
Contentserv ist eine Option, wenn... du ein großes Unternehmen mit einem vielfältigen Anforderungsprofil bist und eine etablierte All-in-one-Lösung suchst, die von PIM über DAM bis MDM alles abdeckt. Du hast das Budget und die Ressourcen, um die hohe Komplexität zu bewältigen.
entitys ist die richtige Wahl für dich, wenn... du ein mittelständisches B2B-Unternehmen bist, das eine leistungsstarke, aber pragmatische und benutzerfreundliche Lösung sucht, die dir die volle Kontrolle gibt. Du willst Datenmodelle selbst anpassen, ohne auf teure Dienstleister angewiesen zu sein. Du schätzt transparente Kosten und eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe mit uns, dem Hersteller, um gemeinsam die beste Lösung für dein Wachstum zu finden.
Fazit Mehr als nur Software Eine strategische Partnerschaft für die Zukunft
Die Auswahl eines PIM-Systems ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen, die ein wachsendes mittelständisches Unternehmen treffen kann. Sie ist weit mehr als nur die Anschaffung einer neuen Software. Es ist die Entscheidung für ein zentrales Nervensystem für deine Produktdaten, das deine Wettbewerbsfähigkeit für die kommenden Jahre maßgeblich beeinflussen wird. Wie unser Vergleich gezeigt hat, gibt es nicht die eine perfekte Lösung für alle. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die eigenen Bedürfnisse, Ressourcen und Ziele ehrlich zu analysieren und einen Partner zu finden, dessen Technologie und Philosophie wirklich zu dir passen.
Lass dich nicht von endlosen Funktionslisten oder dem vermeintlich günstigsten Einstiegspreis blenden. Suche nach Transparenz, Flexibilität und einem Anbieter, der versteht, wie der Mittelstand tickt. Das beste PIM-System ist nicht das, was am meisten kann, sondern das, was dein Team befähigt, seine Arbeit besser, schneller und mit weniger Fehlern zu erledigen. Es ist das System, das mit dir wächst, sich an deine Prozesse anpasst und dir die Kontrolle gibt. Wenn du diesen Fokus beibehältst, wirst du nicht nur eine Software kaufen, sondern eine wertvolle Partnerschaft für die digitale Zukunft deines Unternehmens eingehen.
FAQ Häufig gestellte Fragen zur PIM-Auswahl
Wie lange dauert eine typische PIM-Implementierung im Mittelstand?
Die Dauer variiert stark je nach System und Datenkomplexität. Moderne Cloud-Lösungen wie entitys zielen auf eine Implementierung innerhalb von Wochen, nicht Monaten, ab, da keine aufwendige Infrastruktur aufgebaut werden muss.
Kann ein PIM-System direkt an unser ERP-System angebunden werden?
Ja, das ist eine Kernfunktion. Moderne PIM-Systeme nutzen flexible APIs und Standardkonnektoren, um eine nahtlose Integration mit führenden ERP-Systemen zu gewährleisten und einen reibungslosen Datenaustausch zu ermöglichen.
Was ist der größte Fehler bei der Auswahl eines PIM-Anbieters?
Der größte Fehler ist der alleinige Fokus auf Funktionen und Lizenzkosten. Oft werden die Gesamtkosten (TCO), die Komplexität der Implementierung und die Qualität des Supports vernachlässigt, die langfristig entscheidend sind.
Ist ein Open-Source-PIM für den Mittelstand immer günstiger?
Nicht zwangsläufig. Während keine Lizenzgebühren anfallen, können die Kosten für Implementierung, Hosting, Support und Wartung durch spezialisierte Agenturen die eines transparenten SaaS-Modells oft deutlich übersteigen.

Simon Manz
Simon ist Unternehmer und Executive Coach. Mit seiner Erfahrung aus über fünf Jahren bei BCG und der Gründung von entitys.io konzentriert er sich darauf, mittelständische Unternehmen bei Wachstum und Transformation zu unterstützen. Sein Schwerpunkt liegt auf pragmatischen Lösungen, die nachhaltigen Erfolg ermöglichen.
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