15. Dezember 2025
PIM Best Practices Leitfaden für den B2B Mittelstand
Unser Leitfaden für den B2B-Mittelstand zeigt dir, wie du dein PIM-System optimal nutzt.

PIM Best Practices Leitfaden für den B2B Mittelstand
Unser Leitfaden für den B2B-Mittelstand zeigt dir, wie du dein PIM-System optimal nutzt.
PIM Best Practices: Der strategische Leitfaden für exzellente Produktdaten im B2B-Mittelstand
PIM Best Practices etablierst du durch eine strategische Kombination aus einer klaren Datenstrategie, eindeutig definierten Governance-Prozessen und der konsequenten Automatisierung deiner Datenveredelung. Nur wenn diese drei Säulen fest verankert sind, wird dein PIM-System zur zentralen und unumstößlichen Quelle für verlässliche Produktinformationen und entwickelt sich vom reinen Verwaltungswerkzeug zum entscheidenden Motor für dein digitales Wachstum und eine überzeugende Customer Experience.
Die Entscheidung für ein Product Information Management (PIM) System ist gefallen, die Implementierung ist abgeschlossen, und die ersten Produktdaten sind eingepflegt. Viele Unternehmen im B2B-Mittelstand glauben, an diesem Punkt das Ziel erreicht zu haben. Doch die Wahrheit ist: Hier beginnt die eigentliche Arbeit erst. Ein PIM-System ist kein Selbstläufer, sondern ein leistungsstarkes Instrument, dessen wahrer Wert sich erst durch eine disziplinierte und strategische Anwendung entfaltet. Ohne etablierte Best Practices riskierst du, dass dein PIM zu einem teuren, glorifizierten Datenfriedhof verkommt, in dem sich alte Fehler in neuer Software wiederfinden.
Doch was genau bedeutet "Best Practice" im Kontext von Produktdaten? Es geht um weit mehr als nur das korrekte Ausfüllen von Attributfeldern. Es geht um die Schaffung eines lebendigen Ökosystems für deine Produktinformationen. Ein Ökosystem, das Datenqualität sicherstellt, manuelle Aufwände minimiert, die Time-to-Market für neue Produkte drastisch verkürzt und letztendlich dafür sorgt, dass deine Kunden über alle Kanäle hinweg konsistente, reichhaltige und überzeugende Produktgeschichten erleben. Dieser Leitfaden führt dich durch die entscheidenden Best Practices, die den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen Datenverwaltung und echter Product-Information-Exzellenz ausmachen.
1. Die strategische Grundlage: Dein Fundament für nachhaltigen Erfolg
Bevor du dich in den operativen Details verlierst, musst du das Fundament legen. Die strategischen Best Practices sind der Nordstern für alle deine PIM-Aktivitäten. Sie stellen sicher, dass dein Handeln nicht nur reaktiv, sondern zielgerichtet ist und auf die übergeordneten Unternehmensziele einzahlt.
Best Practice 1: Entwickle eine umfassende Datenstrategie
Ein PIM-System ohne klare Datenstrategie ist wie ein Schiff ohne Kompass. Du treibst vielleicht voran, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht in die richtige Richtung. Deine Datenstrategie ist das zentrale Dokument, das definiert, was du mit deinen Produktdaten erreichen willst und nach welchen Regeln du spielst.
Das Datenmodell als Herzstück:
Dein Datenmodell ist die Blaupause für deine Produktinformationen. Es legt fest, welche Attribute, Hierarchien und Beziehungen für deine Produkte existieren. Ein häufiger Fehler ist, das Datenmodell aus dem alten ERP-System einfach zu kopieren. Ein PIM bietet dir die Chance, völlig neu zu denken. Frage dich: Welche Informationen braucht der Kunde wirklich, um eine Kaufentscheidung zu treffen? Welche technischen Daten sind für den Service relevant? Welche Marketing-Texte braucht der Vertrieb?
Ein gutes Datenmodell im B2B-Mittelstand ist flexibel und gleichzeitig standardisiert. Definiere Pflichtfelder, die immer ausgefüllt sein müssen (z.B. Artikelnummer, Produktname, Sicherheitsdatenblatt), und optionale Attribute, die nur für bestimmte Produktkategorien relevant sind. Nutze Attributgruppen, um die Übersichtlichkeit zu wahren, zum Beispiel "Technische Daten", "Marketing-Informationen", "Logistikdaten".
Mit einem System wie entitys.io hast du die volle Kontrolle über dein Datenmodell. Du kannst selbstständig neue Attribute und Strukturen anlegen, ohne auf externe Dienstleister angewiesen zu sein. Das gibt dir die Agilität, schnell auf neue Marktanforderungen oder Kanalbedürfnisse zu reagieren, zum Beispiel wenn ein neuer Marktplatz plötzlich spezifische Datenfelder verlangt.
Qualitätsstandards definieren:
Was bedeutet "hohe Datenqualität" für dein Unternehmen? Definiere messbare Kriterien. Das können sein:
Vollständigkeit: Sind alle Pflichtfelder für ein Produkt ausgefüllt? Ist zu jedem Produkt mindestens ein Bild zugeordnet?
Konsistenz: Werden Maßeinheiten einheitlich verwendet (z.B. "mm" statt "Millimeter")? Sind Marken- und Produktnamen über alle Datensätze hinweg korrekt geschrieben?
Genauigkeit: Entsprechen die technischen Daten den tatsächlichen Spezifikationen? Sind die Preise korrekt?
Aktualität: Sind die Lagerbestände aktuell? Werden veraltete Produkte rechtzeitig archiviert?
Diese Standards sind die Grundlage für alle späteren Validierungsregeln und Qualitäts-Dashboards in deinem PIM.
Best Practice 2: Etabliere eine klare PIM-Governance
Ein PIM-System braucht klare Regeln und Verantwortlichkeiten. Ohne Governance entsteht schnell wieder das Chaos, das du eigentlich beseitigen wolltest. PIM-Governance legt fest, wer was wann und wie mit den Produktdaten tun darf.
Rollen und Verantwortlichkeiten:
Definiere klare Rollen im PIM-Prozess. Typische Rollen im Mittelstand sind:
PIM-Owner/Daten-Steward: Die zentrale Figur. Er oder sie ist verantwortlich für das Datenmodell, die Governance und die allgemeine Datenqualität. Diese Person ist der Hüter des Systems.
Datenpfleger (Content Manager): Mitarbeiter aus dem Produktmanagement, Marketing oder der Technik, die für die Erstellung und Anreicherung von Daten in ihrem Fachbereich verantwortlich sind. Ein technischer Redakteur pflegt die Spezifikationen, ein Marketing-Manager die emotionalen Produktbeschreibungen.
Data-Consumer: Mitarbeiter aus Vertrieb, Service oder E-Commerce, die die Daten nutzen und aufbereiten, aber nicht primär pflegen. Sie sind wichtiges Feedback-Glied für die Datenqualität.
Administrator: Die technische Verantwortung, oft in der IT-Abteilung angesiedelt, für Nutzerverwaltung und Systemintegration.
Halte diese Rollen und ihre genauen Berechtigungen schriftlich fest. Jeder im Unternehmen muss wissen, an wen er sich bei Fragen zu bestimmten Produktdaten wenden kann.
Prozesse definieren:
Wie kommt ein neues Produkt ins PIM? Wie wird ein Produkt aktualisiert? Was passiert, wenn ein Produkt aus dem Sortiment genommen wird? Definiere klare, standardisierte Prozesse für diese Lebenszyklen. Ein typischer Prozess für die Neuanlage eines Produkts könnte so aussehen:
ERP-Anlage: Logistische Stammdaten (Artikelnummer, Preis) werden im ERP-System angelegt und automatisch ins PIM synchronisiert. Das Produkt hat im PIM den Status "In Erstellung".
Technische Anreicherung: Das Produktmanagement pflegt alle technischen Attribute und lädt Datenblätter hoch. Status wechselt zu "Technisch freigegeben".
Marketing-Anreicherung: Das Marketing-Team erstellt verkaufsfördernde Texte, ordnet Bilder und Videos aus dem DAM zu. Status wechselt zu "Marketing freigegeben".
Finale Freigabe: Der PIM-Owner prüft die Vollständigkeit und Qualität. Nach der Freigabe wird das Produkt automatisch an die angebundenen Kanäle wie den Online-Shop oder Marktplätze ausgespielt.
Solche definierten Workflows lassen sich in modernen PIM-Systemen abbilden und stellen sicher, dass kein Schritt vergessen wird und die Datenqualität von Anfang an hoch ist.
Best Practice 3: Positioniere das PIM als die unumstößliche Single Source of Truth
Die größte strategische Falle ist es, das PIM nur als eine weitere Datenbank neben anderen zu betrachten. Das PIM muss die alleinige, unumstößliche Quelle der Wahrheit für alle anreichernden Produktinformationen sein (Single Source of Truth, SSoT).
Das bedeutet:
Keine dezentralen Excel-Listen mehr: Jede Information, die ein Produkt beschreibt, gehört ins PIM. Excel-Listen für "mal eben schnell" sind tabu. Schulen deine Teams, dass der erste und einzige Ort, um eine Produktinformation nachzuschlagen oder zu bearbeiten, das PIM ist.
Klare Datenhoheit: Logistische Kerndaten wie Preise oder Bestände mögen weiterhin im ERP-System führend sein. Aber für alles, was darüber hinausgeht – Marketingtexte, technische Spezifikationen, Bilder, Anwendungsbeispiele, SEO-Keywords – ist das PIM der Chef im Ring. Die Daten fließen vom ERP ins PIM und von dort in alle anderen Kanäle, aber niemals vom ERP direkt in den Shop.
Integration statt Insellösung: Stelle sicher, dass alle relevanten Systeme (ERP, DAM, Online-Shop, Marktplätze) an das PIM angebunden sind. Manuelle Datenexporte und -importe sollten die absolute Ausnahme sein. Eine robuste Integration sorgt dafür, dass die SSoT-Strategie auch technisch gelebt wird.
Diese strategische Positionierung erfordert Konsequenz und die Rückendeckung der Geschäftsführung. Es ist ein Wandel in der Unternehmenskultur, der sich aber tausendfach auszahlt.
2. Operative Exzellenz: Die Kunst der täglichen Datenarbeit
Mit einem soliden strategischen Fundament kannst du dich nun den operativen Best Practices widmen. Hier geht es darum, die tägliche Arbeit mit dem PIM so effizient, fehlerfrei und wertschöpfend wie möglich zu gestalten.
Best Practice 4: Sichere die Datenqualität systematisch und automatisiert
Gute Datenqualität ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis systematischer Prozesse und intelligenter Automatisierung.
Validierungsregeln und Pflichtfelder:
Nutze die Funktionen deines PIM-Systems, um deine zuvor definierten Qualitätsstandards durchzusetzen.
Pflichtfelder: Definiere, welche Attribute ausgefüllt sein müssen, bevor ein Produkt überhaupt freigegeben werden kann.
Formatvorgaben: Erzwinge bestimmte Formate, z.B. dass numerische Felder nur Zahlen enthalten oder dass Maßeinheiten aus einer vordefinierten Liste ausgewählt werden müssen.
Logische Prüfungen: Richte Regeln ein, die die Plausibilität von Daten prüfen. Beispiel: "Wenn das Produkt zur Kategorie 'Bohrmaschinen' gehört, muss das Attribut 'Leistung in Watt' größer als 0 sein."
Qualitäts-Dashboards:
Mache Datenqualität sichtbar. Moderne PIM-Systeme wie entitys.io bieten Dashboards, die den Qualitätszustand deines Datenbestands in Echtzeit visualisieren.
Wie viel Prozent der Produkte sind vollständig ausgefüllt?
Welche Produktkategorien haben die größten Datenlücken?
Wie viele Produkte haben seit 30 Tagen keine Aktualisierung mehr erfahren?
Solche KPIs helfen dem PIM-Owner, proaktiv Probleme zu erkennen und gezielt dort einzugreifen, wo die Qualität am schlechtesten ist.
Der Anreicherungsprozess (Enrichment):
Die eigentliche Wertschöpfung liegt in der Anreicherung der Basisdaten. Ein Produkt ist mehr als nur eine Artikelnummer. Es ist eine Lösung für ein Kundenproblem.
Strukturierte Daten: Beginne mit den harten Fakten. Technische Daten, Maße, Materialien. Diese sollten so strukturiert wie möglich erfasst werden, um sie filter- und vergleichbar zu machen.
Emotionale Daten: Verfasse Marketingtexte, die nicht nur Eigenschaften aufzählen, sondern den Nutzen für den Kunden in den Vordergrund stellen. Erzähle die Geschichte hinter dem Produkt.
Relationale Daten: Verknüpfe Produkte miteinander. Was sind passende Zubehörteile? Welche Alternativprodukte gibt es? Diese Informationen sind Gold wert für Cross- und Up-Selling im E-Commerce.
Best Practice 5: Standardisiere den Onboarding-Prozess für neue Produkte
Die Geschwindigkeit, mit der du neue Produkte auf den Markt bringen kannst (Time-to-Market), ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Ein standardisierter Onboarding-Prozess im PIM ist der Schlüssel dazu.
Checklisten und Vorlagen:
Erstelle für jede Produktkategorie eine Onboarding-Checkliste. Welche Informationen müssen von welcher Abteilung bis wann geliefert werden? Nutze Produktvorlagen in deinem PIM, die bereits die passenden Attributsets für eine neue Kategorie enthalten. Das stellt sicher, dass nichts vergessen wird und alle Beteiligten genau wissen, was zu tun ist.
Kollaborations-Workflows:
Wie bereits bei der Governance erwähnt, sind Workflows entscheidend. Ein gutes PIM-System unterstützt kollaborative Arbeitsabläufe. Anstatt E-Mails mit Excel-Anhängen hin- und herzuschicken, arbeiten alle Teams auf derselben Produktkarte im PIM. Das System benachrichtigt automatisch den nächsten Bearbeiter in der Kette, wenn eine Aufgabe erledigt ist. Das ist transparent, effizient und vermeidet Versionskonflikte.
Best Practice 6: Verknüpfe digitale Assets (DAM) intelligent
Produktinformationen sind heute weit mehr als nur Text. Hochauflösende Bilder, 360-Grad-Ansichten, Anwendungsvideos, technische Zeichnungen und Zertifikate sind essenziell für eine überzeugende Produktpräsentation.
PIM und DAM – ein unschlagbares Team:
Ein PIM-System sollte entweder ein integriertes Digital Asset Management (DAM) Modul haben oder nahtlos mit einem externen DAM-System verbunden sein. entitys.io bietet ein integriertes DAM, was den Prozess für den Mittelstand erheblich vereinfacht. Anstatt Mediendateien umständlich über Dateinamen zuzuordnen, werden sie direkt mit den Produkten im PIM verknüpft.
Kontextbezogene Mediennutzung:
Der wahre Vorteil liegt in der kontextbezogenen Nutzung. Du kannst festlegen, welches Bild die Hauptansicht im Shop ist, welches für den Print-Katalog verwendet wird und welches ein Detail-Shot für die Zoom-Funktion ist. Du kannst Videos für bestimmte Zielgruppen oder Sprachen hinterlegen. Diese intelligente Verknüpfung stellt sicher, dass jeder Kanal automatisch das richtige Asset im richtigen Format erhält.
Best Practice 7: Nutze Workflows und Automatisierung konsequent
Jeder manuelle Schritt in deinem Datenprozess ist eine potenzielle Fehlerquelle und ein Zeitfresser. Das Ziel muss sein, so viel wie möglich zu automatisieren.
Automatisierte Daten-Transformation:
Ein gutes PIM kann Daten nicht nur speichern, sondern auch transformieren.
Berechnete Felder: Erstelle Attribute, deren Werte automatisch aus anderen Feldern berechnet werden. Beispiel: Ein Feld für "Energieeffizienzklasse" wird automatisch basierend auf dem Wert im Feld "Stromverbrauch" gesetzt.
Regelbasierte Kategorisierung: Richte Regeln ein, die Produkte automatisch einer Kategorie zuordnen. Beispiel: "Wenn der Produktname 'Schraube' und das Material 'Edelstahl' enthält, ordne es der Kategorie 'Befestigungstechnik > Edelstahlschrauben' zu."
Massenbearbeitung (Bulk Editing): Nutze die Massenbearbeitungsfunktionen, um Änderungen an hunderten von Produkten gleichzeitig durchzuführen. Anstatt jeden Preis manuell zu ändern, kannst du eine Regel anwenden wie "Erhöhe den Preis für alle Produkte der Marke X um 5%".
Diese Automatisierungen entlasten deine Mitarbeiter von repetitiven Aufgaben und geben ihnen mehr Zeit für die kreative und strategische Anreicherung von Produktdaten.
3. Kanal- und Kundenzentrierung: Der wahre Wert deiner Daten
Strategie und operative Exzellenz sind die Voraussetzung, aber der eigentliche Wert deiner Arbeit zeigt sich erst an der Kundenschnittstelle. Perfekt gepflegte Daten, die niemand sieht, bringen keinen Umsatz.
Best Practice 8: Bereite Produktdaten kanalspezifisch auf
Nicht jeder Kanal hat die gleichen Anforderungen. Ein B2B-Online-Shop benötigt andere Informationen als ein Print-Katalog oder ein elektronischer Katalog im BMEcat-Format für einen Großkunden.
Channel-Management im PIM:
Dein PIM muss in der Lage sein, verschiedene Sichten auf dieselben Daten zu erstellen.
Online-Shop: Hier brauchst du emotionale, lange Beschreibungen, viele Bilder, SEO-optimierte Titel und Kundenbewertungen.
Marktplätze (Amazon, Mercateo): Diese haben oft starre Vorgaben für Titel, Attribute und Kategorien. Du musst deine Daten exakt in deren Format mappen.
Print-Katalog: Hier sind oft kürzere, prägnantere Texte gefragt. Die Auflösung der Bilder muss für den Druck geeignet sein.
BMEcat/ETIM für Großhändler: Hier stehen rein technische, standardisierte Daten nach Branchennormen im Vordergrund. Marketing-Prosa ist hier fehl am Platz.
Ein PIM agiert hier als Übersetzer. Du pflegst die Daten einmal zentral und das System generiert daraus die passenden Exporte für jeden Kanal. Du musst nicht mehr für jeden Kanal eine eigene Excel-Liste pflegen.
Best Practice 9: Schaffe die Grundlage für Personalisierung
Kunden erwarten heute relevante, auf sie zugeschnittene Erlebnisse. Mit granularen und gut strukturierten Produktdaten aus deinem PIM schaffst du die technische Grundlage dafür.
Wenn du deine Produkte mit detaillierten Attributen versiehst (z.B. Anwendungsbereich, Branche, Kompatibilität), kann dein E-Commerce-System diese Informationen nutzen, um personalisierte Empfehlungen auszuspielen. Einem Kunden aus der Medizintechnik werden andere Produkte und Zubehörteile angezeigt als einem Kunden aus dem Maschinenbau. Ohne diese tiefgehenden Daten aus dem PIM bleibt Personalisierung nur ein Marketing-Schlagwort.
Best Practice 10: Maximiere dein SEO-Potenzial durch PIM-Daten
Suchmaschinen lieben strukturierte, detaillierte und konsistente Daten. Dein PIM ist eine Goldgrube für die Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Keyword-Management: Lege im PIM Felder für primäre und sekundäre SEO-Keywords an und pflege sie produktbezogen.
Optimierte Produktbeschreibungen: Stelle sicher, dass deine Marketing-Texte relevante Keywords enthalten und dem Nutzer eine klare Antwort auf seine Suchanfrage geben.
Strukturierte Daten (Schema.org): Ein modernes PIM kann Daten so exportieren, dass sie von deinem Online-Shop direkt in strukturierte Datenformate umgewandelt werden können. Das hilft Google, deine Produkte besser zu verstehen und sie als Rich Snippets (z.B. mit Preis, Bewertung, Verfügbarkeit) in den Suchergebnissen anzuzeigen.
Automatisierte Meta-Daten: Nutze Produktattribute, um automatisch Meta-Titel und Meta-Beschreibungen für deine Produktdetailseiten zu generieren. Beispiel:
[Produktname] für [Anwendungsbereich] online kaufen | [Markenname].
Indem du SEO direkt in deine Datenpflegeprozesse im PIM integrierst, stellst du sicher, dass jedes neue Produkt von Anfang an für maximale Sichtbarkeit optimiert ist.
4. Kontinuierliche Optimierung: Der Kreislauf der Exzellenz
PIM ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Verbesserung. Die folgenden Best Practices stellen sicher, dass dein System lebendig bleibt und sich mit deinem Unternehmen weiterentwickelt.
Best Practice 11: Miss die Performance und definiere KPIs
Was man nicht messen kann, kann man nicht verbessern. Definiere klare Key Performance Indicators (KPIs), um den Erfolg deiner PIM-Strategie zu messen.
Mögliche KPIs sind:
Prozess-Effizienz:
Time-to-Market: Wie lange dauert es von der Anlage eines Produkts im ERP bis zur Veröffentlichung im Shop?
Anreicherungsgrad: Wie viel Prozent der Produkte sind zu 100% vollständig?
Datenqualität:
Anzahl der Fehler pro 1000 Produkte.
Vollständigkeits-Score pro Kategorie.
Business-Impact:
Conversion-Rate auf Produktdetailseiten (in Verbindung mit Web-Analyse).
Retourenquote aufgrund falscher Produktinformationen.
Anzahl der Kundenanfragen an den Service wegen fehlender Daten.
Analysiere diese KPIs regelmäßig und leite daraus konkrete Maßnahmen zur Verbesserung deiner Prozesse und Daten ab.
Best Practice 12: Halte dein System skalierbar und zukunftssicher
Dein Unternehmen wächst, dein Sortiment ändert sich, neue Vertriebskanäle kommen hinzu. Dein PIM-System muss mitwachsen können.
Flexibles Datenmodell: Wähle ein PIM, dessen Datenmodell du einfach selbst anpassen kannst. Wenn du für jede kleine Änderung einen externen Berater brauchst, verlierst du an Agilität.
Cloud-basierte Lösung: Für den Mittelstand sind Cloud-basierte SaaS-PIMs wie entitys.io oft die beste Wahl. Du musst dich nicht um Server, Wartung oder Updates kümmern. Das System skaliert mit deinen Anforderungen und du profitierst automatisch von den neuesten Features des Anbieters.
Regelmäßige Audits: Überprüfe dein Datenmodell und deine Prozesse mindestens einmal im Jahr. Sind alle Attribute noch relevant? Gibt es neue Informationsbedürfnisse vom Markt? Halte das System schlank und aufgeräumt.
Indem du dein PIM als strategisches, sich entwickelndes Asset betrachtest, stellst du sicher, dass deine Investition auch in fünf Jahren noch Früchte trägt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu PIM Best Practices
Was ist der wichtigste erste Schritt bei der Einführung von PIM Best Practices?
Der wichtigste erste Schritt ist die Entwicklung einer klaren Datenstrategie und die Definition deiner PIM-Governance. Ohne diese strategische Grundlage sind alle operativen Maßnahmen nur Stückwerk und führen nicht zum nachhaltigen Erfolg.
Wie misst man den Erfolg und den ROI von PIM-Initiativen?
Der Erfolg wird durch vordefinierte KPIs gemessen, die Effizienz, Datenqualität und Business-Impact abbilden. Der ROI lässt sich durch Einsparungen (reduzierter manueller Aufwand, weniger Retouren) und Umsatzsteigerungen (höhere Conversion-Rate, schnellere Time-to-Market) berechnen.
Welche Rolle spielt die IT-Abteilung bei der PIM-Governance, insbesondere bei einer SaaS-Lösung?
Bei einer SaaS-Lösung verlagert sich die Rolle der IT von der Infrastruktur-Verwaltung hin zur strategischen Integration. Die IT ist verantwortlich für die Anbindung des PIM an andere Systeme wie das ERP und sorgt für einen reibungslosen Datenfluss über APIs.
Fazit: PIM Best Practices sind der Weg zur Daten-Souveränität
Ein PIM-System zu kaufen ist einfach. Es aber so zu nutzen, dass es zu einem echten Wettbewerbsvorteil wird, erfordert Disziplin, Strategie und die konsequente Umsetzung von Best Practices. Unternehmen im B2B-Mittelstand, die diesen Weg gehen, gewinnen nicht nur an Effizienz, sondern erlangen die volle Kontrolle und Souveränität über ihre wertvollsten Güter: ihre Produktinformationen.
Sie verwandeln trockene Daten in reichhaltige, konsistente und überzeugende Produkterlebnisse, die Kunden begeistern und langfristig binden. Mit einem auf den Mittelstand zugeschnittenen System wie entitys.io hast du den idealen Partner an deiner Seite, um diese Best Practices ohne die Komplexität und Kosten von Enterprise-Lösungen zu realisieren. Beginne noch heute damit, dein Produktdatenmanagement von einer reinen Notwendigkeit in eine strategische Stärke zu verwandeln.

Simon Manz
Simon ist Unternehmer und Executive Coach. Mit seiner Erfahrung aus über fünf Jahren bei BCG und der Gründung von entitys.io konzentriert er sich darauf, mittelständische Unternehmen bei Wachstum und Transformation zu unterstützen. Sein Schwerpunkt liegt auf pragmatischen Lösungen, die nachhaltigen Erfolg ermöglichen.
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