8. Dezember 2025
Die wichtigsten PIM-Trends 2026
Von KI-Automatisierung über Composable Commerce bis zum Digitalen Produktpass

Die wichtigsten PIM-Trends 2026
Von KI-Automatisierung über Composable Commerce bis zum Digitalen Produktpass
Die wichtigsten PIM-Trends 2026: Ein strategischer Leitfaden für den Mittelstand
Die zentralen PIM-Trends für 2026 sind KI-gestützte Automatisierung, die Notwendigkeit einer nahtlosen Integration in Composable-Commerce-Architekturen und die steigenden Anforderungen durch den Digitalen Produktpass. Für mittelständische Unternehmen bedeutet das: Ein flexibles, cloudbasiertes PIM-System ist keine Option mehr, sondern die strategische Grundlage, um im Wettbewerb zu bestehen und die wachsende Komplexität der Produktdaten effizient zu meistern.
Die Welt des E-Commerce und des B2B-Handels dreht sich schneller als je zuvor. Kunden erwarten auf jedem Kanal nicht nur konsistente, sondern auch kontextbezogene und reichhaltige Produktinformationen. Gleichzeitig explodiert die Anzahl der Vertriebskanäle, von Online-Marktplätzen über soziale Medien bis hin zu spezialisierten Branchenplattformen. Diese Entwicklung stellt mittelständische Unternehmen vor eine enorme Herausforderung: Wie können Produktdaten zentral, effizient und qualitativ hochwertig verwaltet und verteilt werden, ohne die internen Ressourcen zu überlasten? Die Antwort liegt in einem modernen Produktinformationsmanagement (PIM)-System, das die technologischen Weichenstellungen für die Zukunft berücksichtigt. Die Trends für 2026 zeigen klar, wohin die Reise geht und warum Tabellenkalkulationen und veraltete Insellösungen endgültig ausgedient haben.
Die Grundlage: Warum PIM im Jahr 2026 unverzichtbar ist
Bevor wir in die spezifischen Trends eintauchen, ist es wichtig, die Ausgangslage zu verstehen. Ein PIM-System ist die zentrale Drehscheibe für alle produktbezogenen Informationen. Es sammelt, reichert an und verteilt Daten aus verschiedenen Quellen wie dem ERP-System, dem DAM (Digital Asset Management) und Lieferantendatenbanken. Die Hauptaufgabe besteht darin, eine "Single Source of Truth" – eine einzige, verlässliche Datenquelle – zu schaffen.
Aus unserer Erfahrung bei entitys.io sehen wir immer wieder, dass viele mittelständische Unternehmen vor der Einführung eines PIM-Systems mit denselben Problemen kämpfen: Daten sind in unzähligen Excel-Listen verstreut, das Marketing hat keinen Zugriff auf die technischen Daten aus dem ERP und die Vertriebsabteilung wartet wochenlang auf aktuelle Produktbilder. Dieser Mangel an zentraler Steuerung führt zu Inkonsistenzen, einer langsamen Markteinführung (Time-to-Market) und letztlich zu einem schlechten Kundenerlebnis. Ein modernes PIM-System löst genau diese Probleme und schafft die Basis, um auf die kommenden Trends überhaupt reagieren zu können.
1. Trend: Generative KI und hyperautomatisierte Datenpflege
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Buzzword mehr, sondern ein integraler Bestandteil moderner PIM-Systeme. Im Jahr 2026 wird der Fokus besonders auf generativer KI und der damit verbundenen Hyperautomatisierung von Routineaufgaben liegen. Es geht nicht mehr nur darum, bestehende Daten zu analysieren, sondern aktiv neue, hochwertige Inhalte zu erstellen und Prozesse intelligent zu steuern.
Was bedeutet das in der Praxis?
Automatisierte Texterstellung: Generative KI kann auf Basis von strukturierten Attributen (z. B. Material, Farbe, Abmessungen) ansprechende und SEO-optimierte Produktbeschreibungen für verschiedene Kanäle und Zielgruppen erstellen. Ein technisches Produkt benötigt für den B2B-Onlineshop eine andere Beschreibung als für einen Endkunden-Marktplatz wie Amazon. KI kann diese Varianten in Sekundenschnelle generieren.
Intelligente Attribut-Vervollständigung: KI-Algorithmen analysieren bestehende Produktdaten und können fehlende Attribute vorhersagen und ergänzen. Erkennt das System beispielsweise, dass es sich bei einem Produkt um einen "Bohrer" handelt, kann es automatisch vorschlagen, Attribute wie "Drehzahl" oder "Bohrfutterdurchmesser" hinzuzufügen.
Automatisches Tagging von Medien: KI-basierte Bilderkennung kann Produktbilder analysieren und automatisch mit relevanten Schlagwörtern (Tags) versehen. Das erleichtert nicht nur die interne Suche im DAM-System, sondern verbessert auch die Barrierefreiheit durch automatisch generierte Alternativtexte.
Übersetzungs-Workflows: Moderne PIM-Systeme integrieren KI-gestützte Übersetzungsdienste, die nicht nur Wort für Wort übersetzen, sondern auch den Kontext und branchenspezifische Terminologie berücksichtigen. Der Prozess von der Übersetzung bis zur Freigabe wird dadurch massiv beschleunigt.
Die Verbindung zu entitys.io
Bei entitys.io ist die intelligente Automatisierung tief in der Plattform verankert. Unser Klassifikationsassistent nutzt maschinelles Lernen, um Produkte auf Basis ihrer Beschreibung automatisch der richtigen ECLASS-Kategorie zuzuordnen. Dies spart im Einkauf und in der Produktdatenpflege enorm viel Zeit und sorgt für standardisierte, saubere Daten. Solche Funktionen sind der erste Schritt in Richtung Hyperautomatisierung und zeigen, wie KI den manuellen Aufwand drastisch reduzieren kann.
2. Trend: Composable Commerce und die PIM-Integration über APIs
Die Zeit der starren, monolithischen E-Commerce-Systeme neigt sich dem Ende zu. Die Zukunft gehört dem "Composable Commerce". Dieser Ansatz basiert auf der Idee, dass Unternehmen ihre Technologielandschaft aus den besten am Markt verfügbaren Einzellösungen (Best-of-Breed) zusammensetzen. Anstelle eines einzigen Systems, das alles "irgendwie" kann, wählst du spezialisierte Lösungen für den Onlineshop, das CMS, die Suche, den Checkout und eben das PIM.
Die MACH-Architektur als Enabler
Composable Commerce wird durch die MACH-Architektur technisch ermöglicht:
Microservices: Kleine, unabhängige Dienste, die jeweils eine spezifische Geschäftsfunktion abbilden.
API-First: Alle Funktionen sind über Programmierschnittstellen (APIs) verfügbar, was die Kommunikation zwischen den Diensten ermöglicht.
Cloud-native: Die Infrastruktur ist vollständig cloudbasiert, was Skalierbarkeit und Flexibilität gewährleistet.
Headless: Das Frontend (der "Kopf", also die Benutzeroberfläche) ist vom Backend (der Geschäftslogik) entkoppelt.
Ein PIM-System ist in einer solchen Architektur kein Anhängsel, sondern der zentrale "Content Hub" für alles, was mit dem Produkt zu tun hat. Es liefert die Produktdaten über APIs an alle angebundenen Systeme (Heads), sei es die Website, eine mobile App, ein Sprachassistent oder ein Point-of-Sale-Terminal im Ladengeschäft.
Warum das für den Mittelstand relevant ist
Dieser Trend ermöglicht es mittelständischen Unternehmen, agiler und flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren. Anstatt alle paar Jahre ein riesiges Relaunch-Projekt für den Onlineshop durchzuführen, können einzelne Komponenten der Systemlandschaft jederzeit ausgetauscht oder ergänzt werden. Ein PIM-System mit einer starken API-First-Architektur, wie entitys.io, ist die Voraussetzung dafür. Es stellt sicher, dass die wertvollen Produktdaten unabhängig von der gewählten Frontend-Technologie verfügbar bleiben und konsistent über alle Kanäle ausgespielt werden.
3. Trend: Daten-Syndication – Die Kunst der Kanal-Anpassung
Die reine Anzahl an Vertriebskanälen ist in den letzten Jahren explodiert. Ein mittelständischer Hersteller verkauft heute vielleicht über den eigenen B2B-Shop, an Großhändler mit Anbindung an deren eProcurement-Systeme, über Marktplätze wie Amazon Business oder Conrad und über Branchenplattformen. Jeder dieser Kanäle hat eigene Anforderungen an die Produktdaten.
Daten-Syndication geht weit über den einfachen Export von Daten hinaus. Es ist der Prozess der Optimierung, Transformation und Bereitstellung von Produktdaten, die exakt auf die Regeln und Anforderungen des jeweiligen Zielkanals zugeschnitten sind.
Herausforderungen der Daten-Syndication
Unterschiedliche Datenmodelle: Amazon verlangt andere Attribute und Kategorien als ein BMEcat-Katalog für einen Großhändler.
Format-Anforderungen: Ein Kanal benötigt die Daten als CSV-Datei, der nächste als XML, ein dritter über eine REST-API.
Aktualisierungszyklen: Manche Plattformen benötigen tägliche Preis- und Bestandsupdates, andere wöchentliche Aktualisierungen der Marketingtexte.
Qualitäts-Scores: Marktplätze wie Amazon bewerten die Qualität der bereitgestellten Produktdaten und bestrafen unvollständige oder fehlerhafte Angaben mit schlechterer Sichtbarkeit.
Ein modernes PIM-System muss diese Komplexität beherrschen. Es fungiert als Übersetzer und Verteiler, der sicherstellt, dass jeder Kanal die für ihn optimal aufbereiteten Daten erhält. Das Regelwerk in entitys.io ist ein Beispiel für ein mächtiges Werkzeug zur Daten-Syndication. Es ermöglicht den Nutzern, individuelle Exporte zu konfigurieren, Datenfelder zuzuordnen (Mapping) und Formate per Klick anzupassen, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen.
4. Trend: Nachhaltigkeit und der Digitale Produktpass (DPP)
Nachhaltigkeit ist zu einem entscheidenden Kaufkriterium geworden, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Kunden, Partner und Gesetzgeber fordern mehr Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette. Der von der EU vorangetriebene Digitale Produktpass (DPP) ist die regulatorische Manifestation dieses Trends.
Ab 2027 wird der DPP schrittweise für verschiedene Produktkategorien wie Batterien, Textilien und Elektronik zur Pflicht. Er ist ein digitaler Datensatz, der Informationen über die Herkunft der Materialien, die Reparierbarkeit, die CO2-Bilanz und die Recyclingfähigkeit eines Produkts enthält.
Die Rolle des PIM-Systems beim DPP
Wo sollen all diese neuen, detaillierten und lebenszyklusbegleitenden Daten verwaltet werden? Die Antwort kann nur lauten: in einem zentralen PIM-System. Das PIM wird zur Sammelstelle für Nachhaltigkeitsdaten, die von Lieferanten, aus der Produktion und aus externen Datenbanken zusammengetragen werden.
Ein PIM-System ist die einzige logische Instanz, um:
die erforderlichen Datenpunkte strukturiert zu erfassen.
die Informationen über den gesamten Produktlebenszyklus zu pflegen.
die Daten in dem vom Gesetzgeber geforderten Format bereitzustellen.
Unternehmen, die bereits heute ein modernes PIM-System im Einsatz haben, sind klar im Vorteil. Sie verfügen über die notwendige datentechnische Infrastruktur und die Prozesse, um die Anforderungen des DPP zu erfüllen, sobald diese für ihre Branche verpflichtend werden. Wer jetzt noch auf Excel-Listen setzt, wird den Anschluss verlieren.
5. Trend: Product Experience Management (PXM) – Daten in Erlebnisse verwandeln
Der letzte große Trend ist eine strategische Weiterentwicklung des PIM-Gedankens: Product Experience Management (PXM). Während es bei PIM primär um die effiziente Verwaltung von Daten geht, fokussiert sich PXM auf das Ergebnis dieser Daten: das Kundenerlebnis.
PXM stellt die Frage: Wie können wir unsere Produktdaten nutzen, um eine überzeugende, emotionale und kontextbezogene Geschichte rund um unser Produkt zu erzählen? Es geht darum, aus reinen Fakten und Attributen ein Erlebnis zu schaffen, das den Kunden in seiner spezifischen Situation abholt.
Bausteine des Product Experience Managements
Kontextualisierung: Ein Architekt, der nach einer bestimmten Schraube sucht, benötigt andere Informationen (technische Datenblätter, CAD-Zeichnungen) als ein Handwerker, der die Verfügbarkeit im nächstgelegenen Großmarkt prüft. PXM bedeutet, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit im richtigen Kontext bereitzustellen.
Emotionalisierung: Hochwertige Bilder, 360-Grad-Ansichten, Anwendungsvideos und überzeugende Marketingtexte sind keine reinen Daten mehr, sondern werden zu Bausteinen eines emotionalen Produkterlebnisses.
Personalisierung: Auf Basis von Kundendaten können personalisierte Produktempfehlungen ausgespielt oder sogar ganze Produktsets für spezifische Anwendungsfälle zusammengestellt werden.
Konsistenz über alle Touchpoints: PXM stellt sicher, dass das Produkterlebnis nahtlos ist, egal ob der Kunde auf der Website startet, sich in einer App informiert und schließlich im Laden kauft.
Ein PIM-System ist das Fundament für PXM. Nur wenn die Daten zentral, vollständig und von hoher Qualität sind, können Unternehmen darauf aufbauend ein erstklassiges Produkterlebnis schaffen. Cloudbasierte PIM-Lösungen wie entitys.io, die eine einfache Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen (Produktmanagement, Marketing, Vertrieb) ermöglichen, sind hierfür ideal geeignet.
Fazit: Die Weichen für die Zukunft stellen
Die PIM-Trends für 2026 zeigen unmissverständlich, dass die zentrale und intelligente Verwaltung von Produktdaten zu einem der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren für den Mittelstand wird. KI-Automatisierung, flexible Integration in moderne E-Commerce-Landschaften, die Beherrschung der Kanalvielfalt, die Erfüllung von Nachhaltigkeitsanforderungen und die Schaffung eines überzeugenden Produkterlebnisses sind die Herausforderungen der kommenden Jahre.
Ein modernes, cloudbasiertes PIM-System ist das strategische Werkzeug, um diese Herausforderungen zu meistern. Es schafft Effizienz in den internen Prozessen, sorgt für eine herausragende Datenqualität und legt das Fundament für zukünftiges Wachstum. Unternehmen, die jetzt die richtigen technologischen Weichen stellen, sichern sich ihre Zukunftsfähigkeit in einer immer komplexeren digitalen Welt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der größte Vorteil von KI in einem PIM-System?
Der größte Vorteil liegt in der massiven Effizienzsteigerung. KI automatisiert zeitaufwändige Routineaufgaben wie die Erstellung von Texten, die Verschlagwortung von Bildern oder die Datenvalidierung, sodass sich Mitarbeiter auf strategische Aufgaben konzentrieren können.
Wie unterscheidet sich PIM von einem ERP-System bei der Umsetzung dieser Trends?
Ein ERP-System verwaltet primär transaktionale Stammdaten wie Artikelnummern, Preise und Lagerbestände. Ein PIM-System hingegen ist darauf spezialisiert, diese Daten mit reichhaltigen Marketing-Informationen, Medien und kanalspezifischen Attributen anzureichern und ist damit die Voraussetzung für PXM und Daten-Syndication.
Ist ein Cloud-PIM für diese Trends zwingend erforderlich?
Ja, praktisch gesehen schon. Trends wie Composable Commerce und die Notwendigkeit ständiger Updates und Skalierbarkeit lassen sich mit On-Premise-Lösungen nur sehr schwer und mit hohen Kosten umsetzen. Cloud-native Systeme bieten die nötige Flexibilität, API-Konnektivität und schnelle Innovationszyklen.
Wie fängt ein mittelständisches Unternehmen am besten mit der PIM-Einführung an?
Der beste Startpunkt ist eine gründliche Analyse der bestehenden Datenlandschaft und die Definition klarer Ziele, z. B. "die Time-to-Market für neue Produkte um 50 % zu reduzieren". Beginne mit einem überschaubaren Projekt, etwa der Anbindung des Onlineshops, und erweitere den Einsatz des PIM-Systems schrittweise.
Was kostet die Implementierung eines PIM-Systems, um diese Trends umzusetzen?
Die Kosten variieren stark. Bei modernen SaaS-PIM-Lösungen wie entitys.io entfallen hohe initiale Lizenz- und Hardwarekosten. Die Preise sind in der Regel nutzungsbasiert und skalieren mit den Anforderungen des Unternehmens, was sie besonders für den Mittelstand attraktiv macht.

Simon Manz
Simon ist Unternehmer und Executive Coach. Mit seiner Erfahrung aus über fünf Jahren bei BCG und der Gründung von entitys.io konzentriert er sich darauf, mittelständische Unternehmen bei Wachstum und Transformation zu unterstützen. Sein Schwerpunkt liegt auf pragmatischen Lösungen, die nachhaltigen Erfolg ermöglichen.
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